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Es werden Posts vom August, 2017 angezeigt.

"Wir leben universelle Werte, weil es förderlich ist so zu leben - die matriarchalen Khasi aus Indien

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Immer wieder begegnet mir bei meinen Vorträgen über matriarchale Gesellschaften die Sorge um die „armen Männer im Matriarchat“. Interessanterweise sind es meist die westlichen Frauen, welche sich mit dieser Frage beschäftigen, wie „denn das Leben der Männer im Matriarchat sei“. Darin spiegelt sich die patriarchale Prägung, unser weibliches Hauptaugenmerk auf das Wohlergehen der Männer richten zu müssen. An diesem Matriarchatskongress-Wochenende in Jena stand Beides am Programm, das Leben der Frauen und das Leben der Männer im Matriarchat. In meinen drei Blogbeiträgen hab ich aus dem vielfältigen, bunten Informations- und Erfahrungsschatz, welchen die matriarchalen Frauen und Männer mitgebracht haben, all jenes zusammengefasst, was mich berührt und bewegt hat, was mich hellhörig werden und mich zustimmend nicken hat lassen und was mich vor allem sehr dankbar werden hat lassen für meinen eigenen Weg im Dienste der matriarchalen Welt. 

"Wenn es noch mehr Männer gäbe, die auch gekommen wären..." - die matriarchalen Mosuo aus China

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Von den Mosuo in China sind Sadama Wang und Prof. La nach Jena gekommen. Die Mosuo sind eine matriarchale Kultur in Westchina mit ca. 30.000 Angehörigen, die rund um den Lugu See und in den umliegenden Bergen leben.Sadama ist die einzige englischsprechende Frau am Lugusee. Sie wird dadurch immer mehr zu einer Botschafterin ihrer matriarchalen Kultur nach Außen. Prof. La kommt aus dem universitären Bereich in China, er forscht u.a. zu den Wurzeln und Traditionen seiner matriarchalen Kultur. Ihn wundert es, dass uns diese so interessiert und so viele Frauen deswegen hierher gekommen sind, denn in seinem universitären Umfeld wird er aufgrund seiner matriarchalen Herkunft diskriminiert. Doch er hätte sich gewünscht, dass es noch mehr Männer gäbe, die auch gekommen wären...", denn er hätte auch den deutschen Männern gerne, von Mann zu Mann, mehr über das Besondere der matriarchalen Kulturen berichtet.

„Kinder passen bei uns überall hin, dafür sorgen die Frauen!“ - die matriarchalen Minangkabau aus Indonesien

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Yelfia Susanti und ihr Mann Roni Effendi sind von West-Sumatra nach Deutschland gekommen. Sie stammen aus der matriarchalen Kultur der Minangkabau mit ca. 3 Millionen Angehörigen im Kernland. Yelfia ist Deutschlehrerin in ihrer Heimat, sie hat ein Jahr auch in Heidelberg studiert. Ihre eigenen Kinder kann sie jederzeit zum Unterricht mitbringen: „Kinder passen bei uns überall hin, dafür sorgen die Frauen!“, so Yelfia. 

Ich versuche mir vorzustellen, wie sich ein Leben in einer matriarchalen Gesellschaft anfühlen mag…

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Die persönliche Begegnung mit matriarchalen Frauen und Männern auf dem Matriarchatskongress in Jena am vergangenen Wochenende hat tiefe, bewegende, nachhaltige Spuren in mir hinterlassen. Seit über zehn Jahren hat das Wissen um matriarchale Gesellschaften auf meinem persönlichen und beruflichen Lebensweg zu einen Wandel geführt, für den ich zutiefst dankbar bin. Von Anfang an hab ich gespürt, wie bedeutsam diese Kulturen für uns alle sind. Im Laufe der Jahre kam dann immer mehr Wissen zu mir, warum das so ist. Die Begegnung mit Pyndaplin und Larissa von den Khasi in Indien, mit Sadama und Prof. La von den Mosuo in China und mit Yelfia und Roni von den Minang Kabau aus Indonesien haben mir in diesen drei Tagen, unterstützt durch die Filme über ihre matriarchalen Kulturen von Uscha Madeisky, Dagmar Margotsdotter und Daniela Parr ein fühlbares, ein greifbares, ein anschauliches Bild davon geschenkt, wie es ist, in einer matriarchalen Gesellschaft zu leben.

Was meinem Leben Sinn und Bedeutsamkeit gibt…

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Ein Mann, der mich schon sehr lange auf besondere und einzigartige Art und Weise durch mein Leben begleitet, hat diese Frage nach dem „Sinn des Lebens“ vor ein paar Wochen in mein Leben gespült. Nicht ganz so heftig wie die Unwetter in manchen Gebirgstälern in den Tagen zuvor Straßen und Brücken hinweggespült haben. Doch so wie auch die Folgen der Unwetter anhaltend und nachhaltig sein können für das Leben der Menschen und die Natur, so beschäftigt auch mich diese Frage mehr, als ich an diesem Tag mit dem magischen Datum 8.8. gedacht habe, als ihn die Sorge, ob wir auch von Unwettern betroffen sein könnten, dazu veranlasst hatte, sich mit dieser Frage wieder bei mir zu melden.